Vor gar nicht so langer Zeit kam Amy in mein Leben. Amy ist auf dem Papier ein Cockapoo. In Wahrheit ist sie die hundgewordene positive Energie. Ein Flausch mit Knopfaugen und wie es scheint, meine neue Begleitung für Waldspaziergänge und Wanderungen..

Es gibt ja Menschen, die sagen, dass sie eher so Katzenmenschen sind. Andere sehen sich als Hundemenschen. Ich frage mich immer mal wieder, ob Tiere andersrum uns Menschen auch irgendwie klassifizieren. Wenn man dann Amy sieht, verfällt dieser Gedanke allerdings sehr schnell wieder. Amy ist zu allem und jedem freundlich und aufgeschlossen. Warum sollte man auch jemanden ausschließen? Dann wären da ja weniger Menschen zum Spielen und Schmusen.

Liebe auf den ersten Wuff

Aber lass mich von vorne anfangen. Amy ist die Hündin einer lieben Kollegin. Wir wohnen nicht weit voneinander weg und da es auch früher schon das ein oder andere mal einen gemeinsamen Spaziergang im Park gab, bot es sich an, dass ich sie nun auch begleite, wenn dieser kleine Energieball namens Amy sie um sie wirbelt.

Ohne Umschweife wurde ich angesprungen. Ich habe mal gelernt, dass man nicht zu aktiv auf einen Hund zugehen soll, sondern dem Hund lieber die Zeit geben soll, dass er auf einen zukommen kann. Unser erstes Treffen sah etwa so aus, dass sie direkt an mir hochsprang und ich sämtliche guten Regeln der Hundeerziehung erstmal beiseite stellte und mit ihr schmuste.

Wir gingen dann durchaus noch spazieren. Amy rannte dabei fröhlich um uns herum und schnupperte hier, erkundete die Welt dort und verströmte mit jedem tapsigen Schritt die pure Lebensfreude. Diese kleine Flauschemaus hat im Leben noch nie etwas schlechtes gesehen und strahlt auch genau das aus. Diese Energie hat sich sehr schnell auf mich übertragen. Sie ist nicht nur süß und knuddelig, sie ist ein Geschenk.

Amytime

Und so kam es, wie es kommen musste. Immer wieder trafen wir uns nun zu dritt. Egal ob es durch den Park ging oder zu einem Café. Amy und ich lernten uns immer mehr kennen. Für sie war das vielleicht von Anfang an klar, aber auch ich musste dann feststellen, dass ihre Energie nichts mit einer Anfangseuphorie zu tun hatte. Amy war bei jedem Treffen so, wie beim ersten mal. Ein Quell der guten Laune und positiven Energie.

Was sich während dieser gemeinsamen Runden mehr oder und mehr etablierte, war jedoch auch Zeit von Amy auf meinem Arm. Denn so quirlig sie auch sein mag, sie ist erst ein paar Monate alt und manchmal wird man dann eben beim toben auch schon mal müde. Mit ihrem Kopf auf meiner Schulter lag sie auf einem Arm von mir, während ich sie mit dem anderen stützte und kraulte.

Ja, sie hat versucht mir am Ohr zu knabbern. Ja, sie hat mir auch schon ein paar mal übers Gesicht geleckt und es ist gar nicht so einfach, ihr zu vermitteln, dass das zwar unfassbar lieb ist aber doch auch ein bisschen eklig. Trotzdem denke ich, wir haben beide dabei unsere Lieblingsposition gefunden. Zumal sie bei schon mehr als einer Gelegenheit doch eher wegdöste.

Ich mag es eigentlich nicht so gern, wenn Menschen Tiere vermenschlichen. Aber Amy schenkte mir nun nicht nur so viel positive Energie. Sie schenkte mir auch ihr uneingeschränktes Vertrauen. Ein wunderbares Gefühl.

Der erste Ausflug

Wir spulen noch etwas weiter vor. Ich fragte meine Kollegin, ob wir uns wohl vorstellen könnten, dass Amy meine Frau und mich mal auf einer Wandertour begleitet. Nichts weltbewegendes. Mal eine Stunde aus Berlin rausfahren und durch die Wälder von Brandenburg wandern vielleicht. Sie stimmte zu und ehrlicherweise war ich ab hier bereits aufgeregt.

Seit Jahren bin ich immer wieder mit Hunden unterwegs. Mal mehr mal weniger regelmäßig aber eigentlich jedes mal so, dass sowohl für die Hunde, als auch deren Besitzer als auch immer für meine Frau und mich am Ende eine gute Zeit dabei rauskam. Bei Amy war nun aber doch viel Aufregung da.

Amy war wohl noch nie allein mit mir unterwegs. Klar, sie kennt mich und vielleicht zähle ich sogar als Bezugsperson. Trotzdem – es ist das eine, wenn man in ihrem bekannten Park mit ihr spazieren geht aber eine völlig andere Sache, wenn man sie auf die Rückbank des Autos setzt und mit ihr in den Wald fährt.

Tja, aber keine 5 Minuten im Auto, entspannte sie sich bereits und lag seelenruhig hinter mir. Als wäre es das normalste der Welt, fuhr sie mit meiner Frau und mir erstmal aus Berlin raus.

Es ging in ein Waldstück, unweit von Berlin. Die Sonne schien, der Himmel war blau und Amys Akku wollte leergetobt werden. Nichts leichter als das, in einem Wald. Vor allem dann nicht, wenn man weiß, dass Amy Stöcker liebt. Wir warfen eine gute Viertelstunde immer wieder einen Stock den Weg entlang und sie rannte jedes mal wie der Blitz los und brachte ihn zurück.

Weil wir aber auch wirklich noch ein wenig wandern wollten, zogen wir dann doch mal weiter. Amy blieb die meiste Zeit direkt zwischen meiner Frau und mir. Eigentlich war es auch völlig egal, ob sie an der Leine war oder nicht. Der Platz zwischen uns, war für sie reserviert.

Nach einer guten Stunde war ihr Akku aber doch sehr leer. Ich trug sie dann wieder ein bisschen, aber es war auch klar, dass wir langsam wieder zurück sollten, damit die kleine Maus sich richtig ausruhen kann.

Kurz vor dem Ende der Wanderung kamen wir an einem kleinen Bachlauf vorbei. Das Wasser plätscherte leicht im Sonnenlicht und Amys Lebensgeister blühten noch mal so richtig auf.

Man freut sich einfach mit ihr mit. Sie ist begeistert davon, einen kleinen Stock ins Wasser zu drücken. Sie freut sich darüber wie der gleiche Stock dann von der Strömung bewegt wird. Immer wieder hat man das Gefühl, sie würde am liebsten wollen, dass man mit ihr ins Wasser geht, weil sie die Euphorie unbedingt mit einem teilen will.

Letztlich war sie dann aber trotzdem schnell wieder geschafft und nun natürlich auch nass. Wir trockneten sie so gut es ging ab und setzten sie dann wieder in ihr Bettchen auf die Rückbank des Autos. Es dauerte nicht lang und die kleinen Augen gingen zu. Sie wirkte zufrieden, ich war zufrieden. Die Welt ist gut.

Es war ein ganz wundervoller Tag mit der kleinen Maus. Ehrlicherweise hat es mich auch noch mal in dem Gedanken verstärkt, dass ich irgendwann mal einen eigenen Hund haben möchte. Wenn das Leben Rücksicht auf meine Pläne nimmt, wird es wohl im kommenden Jahr soweit sein. Dann ist Amy auch erst 1 bis 1,5 Jahre alt und mein Hund hat dann direkt eine beste Freundin zum Spielen.

Klischeehaft heißt es ja immer, dass der Hund der beste Freund des Menschen ist. Bei Amy dürfte das ohne Diskussion so zutreffen. Ich habe jedenfalls in meinem Herz bereits eine kleine Hundehütte für sie aufgestellt.

Die Welt ist besser, weil es Amy gibt.

Wir lesen uns beim nächsten Mal wieder.

Eine Antwort zu „Amy”.

  1. So ein süßes Flausch Liebe! 🙂

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