World of Warcraft

Zurzeit gibt es wieder vermehrt diese Momente, in welchen ich aus der echten Welt aussteige und mich in die World of Warcraft (WoW) einklinke. Falls du nicht weißt, was WoW ist, ein kleiner Aufklärer vorneweg: Es handelt sich dabei um ein Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel oder MMORPG, wie die coolen Kids lieber sagen. Das Spiel ist mittlerweile zwar in die Jahre gekommen, erfreut sich bei vielen Menschen aber immer noch einer sehr hohen Beliebtheit. Warum das so ist und was ich in diesem Universum so treibe, verrate ich dir im heutigen Beitrag.

„Du weißt nicht, was dich erwartet“

Falls du bereits im ersten Absatz dieses latente Gefühl gespürt hast, dass ich vielleicht ein bisschen mehr Begeisterung für Computerspiele in mir trage oder während der nächsten Absätze sogar das Wort „Nerd“ passend erscheinen möchte, lass mich dir versichern: Ja, das passt absolut zu mir. Es wäre auch gelogen zu sagen, dass das erst mit World of Warcraft kam. Allerdings hat WoW mein Nerd-Gen sicherlich noch mal verstärkt.

Es fing eigentlich ganz harmlos an. Ich meine, es war 2007 als ich zum ersten Mal WoW spielte. Damals, als das Internet noch schwarz weiß war, gab es auch schon viele coole Computerspiele. Meistens waren das Spiele, in denen man mit einer 2D-Figur durch 2D Level turnte. In WoW gab es dann auf einmal eine ganze Welt und das auch noch dreidimensional. Städte, Natur, Tiere, Monster und zig-tausende andere Spieler, die alle miteinander interagieren konnten.

Völlig überfordert startete ich meinen persönlichen Weg zum Heldendasein in dieser virtuellen Welt. Als Hexenmeister beschloss ich gegen das Böse zu kämpfen. Man darf sich das so vorstellen, dass ich keinerlei Ahnung hatte, welche Knöpfe ich drücken sollte geschweige denn, dass ich wusste, was genau eigentlich mein Ziel ist.

Da war aber etwas an dem Spiel, was mich direkt in seinen Bann zog. Es gab überall etwas zu entdecken und zu tun. „Champion, töte die Geister in der Höhle“. „Champion, sammle die Kürbisse auf meinem Feld“. „Champion, du wirst in einer anderen Stadt gebraucht.“ Und mit dem persönlichem Anspruch, eben jener Champion zu sein, habe ich das auch alles gemacht.

Schlaflos in Azeroth

Es dauert nicht sehr lange, bis man in WoW mit anderen Menschen in Kontakt kommt. Vielleicht hat ein Magier gerade die gleiche Aufgabe wie du oder ein Schamane braucht bei irgendeinem Unterfangen Hilfe. Fakt ist, wenn dich ein Rudel Dämonen verfolgt, überdenkst du sehr schnell, ob man wirklich alleine spielen sollte.

Außerdem gibt es sogenannte Dungeons. Das sind Gebiete, die man nur als Gruppe beackern sollte. Für gewöhnlich gibt es dort besonders starke Gegner und einen Endboss. Das Ganze hat einen deutlich höheren Schwierigkeitsgrad, bietet beim erfolgreichen Abschluss aber auch ein bisschen was, für einen ambitionierten Champion, wie mich. Neben Ruhm und Ehre gibt es Gold und bessere Ausrüstung. Für einen Dungeon braucht man drei Dinge:

  • einen Tank -> jemand der es aushält eine Kelle von einem Monster ins Gesicht zu bekommen.
  • einen Heiler -> jemand der die Gruppe am Leben hält (war beim Namen vielleicht schon zu erahnen)
  • drei Schadensverursacher -> an dieser Stelle hab ich das Gefühl, ist der Name wirklich sehr selbsterklärend

Zu fünft läuft man dann in solchen Dungeons umher und muss tatsächlich miteinander reden und aktiv zusammenspielen. Für so manchen Kampf braucht es eine passende Taktik. Wenn Leute nicht miteinander sprechen und einfach so auf einen Boss loslaufen, lernt man auch schnell den Geistheiler kennen. Das ist jene Figur, die dir ein Pflaster aufs Knie klebt, wenn dich ein Gegner doch mal ins Jenseits geschickt hat.

Bei einem positiven Verlauf eines Dungeons kann man sich besagten Geistheiler natürlich sparen. Stattdessen gibt es sehr gerne das gute Gefühl, dass ein WIR etwas geschafft hat. Gute Mitspieler speichert man sich auch gern mal auf der spielinternen Freundesliste und läuft immer mal wieder zusammen mit ihnen in ein Abenteuer. Und wenn man das ein paar Mal macht, entwickelt sich sehr sicher irgendwann auch ein Gespräch abseits vom Spielinhalt.

Es hindert einen ja niemand daran, dass man WoW-Kontakte für das echte Leben nutzt. Viel zu oft saß ich bis mitten in der Nacht vorm PC und spielte irgendwas mit. Gar nicht, weil das gut für meinen Hexer gewesen wäre oder mich im Spiel weitergebracht hätte. Nein, irgendwann habe ich auch deshalb gespielt, weil in WoW viele gute Leute sind und ich gerne Zeit mit ihnen verbringen wollte. Tatsächlich ist es so gekommen, dass ich einige Bekannte aus WoW mittlerweile über 10 Jahre kenne und wir uns schon so oft privat getroffen haben, dass ich es gar nicht mehr zählen kann.

Endgame

Noch ist es nicht soweit, aber in ein paar Jahren kann ich ehrlich sagen, dass ich das Spiel bereits 20 Jahre spiele. Mit der Zeit ist aus dem verwirrten Hexer eine gestandener Held geworden. Ich kenne die meisten Gegner im Spiel beim Vornamen und habe wohl das Meiste in der Welt von Warcraft schon gesehen. Immerhin werden alle paar Monate noch immer neue Inhalte veröffentlicht. Aber ganz ehrlich? So richtig viel Interesse habe ich eigentlich gar nicht mehr daran.

Es ist eher so, wie bei Friends. Man kennt jeden Witz und kann die Folgen blind in mindestens 4 Sprachen mitsprechen. Man schaut es aber auch nicht für den neuen Gag, sondern weil es etwas Vertrautes schafft. Da spielt es auch gar keine Rolle, dass man auch problemlos hunderte andere Serien streamen könnte. Man schaut doch noch mal Friends. WoW ist für mich das gleiche, nur eben als Computerspiel.

Für mich ist World of Warcraft ein Rückzugsort geworden. Ein Hobby, bei dem ich mich entspannen kann, aber auch nach Belieben die Möglichkeit habe, die Schlagzahl zu erhöhen und irgendein Abenteuer zu bestreiten.

Hast du auch so einen virtuellen Rückzugsort? Oder spielst du vielleicht du sogar auch World of Warcraft? Falls ja, lass uns doch gern mal zusammen Murlocs boxen gehen. Schreib‘ es mir doch gern einen Kommentar dazu.

Die Welt ist schön, weil es WoW gibt.

Wir lesen uns beim nächsten Mal wieder.

Hinterlasse einen Kommentar

Letzte Beiträge

Sortiert nach Kategorie

Autor des Beitrages