Ich bin der Typ für banale Alltagsmagie. Beispielsweise schaffe ich es in verblüffender Geschwindigkeit, Eiscreme verschwinden zu lassen. Wobei ich auch mal gehört habe, dass es nur dann als Zaubertrick gilt, wenn der verschwundene Gegenstand wieder später unverhofft auftaucht. Insofern ist mein Eiscreme-Trick vielleicht doch keine Zauberei. Egal – heute kam mir aus dem Nichts der Gedanke an Zaubertricks und allein dieser latente Erinnerungsfetzen reichte mir, um gute Laune zu haben. Grund genug also, dass der heutige Beitrag sich mal näher mit dem Thema befasst.

Simsalabim

Es spielt glaube ich keine Rolle, ob du eher ein Fan von David Copperfield oder Harry Potter bist. Vielleicht begeistert dich auch eher ein Taschenspieler am Wegesrand. So oder so gibt es glaube ich kaum einen Menschen, der nicht von Zaubertricks fasziniert werden kann.

Mindestens mir ging es schon immer so, dass es eine gewisse Faszination um Zauberei gab. Wenn die hübsche Assistentin auf der Bühne zersägt wird, war das mindestens genau so aufregend, wie wenn der Zauberer sich gefesselt in einen Wassertank hat sperren lassen. Nur, um dann wenig später und mit dramatischen Effekten breitgrinsend irgendwo im Publikum wieder aufzutauchen.

Früher wollte ich wissen, wie man diese Fähigkeiten erlangt. Heute weiß ich, dass es viel Geschick und Übung ist und natürlich das Wissen „Wie es geht“. Aber selbst mit diesem Wissen muss ich gestehen, dass ein gutgemachter Trick nach wie vor dafür sorgt, dass das Kind in mir völlig fasziniert ist.

Ja, als Kind mag das alles noch ein wenig einfacher gehen. Der Trick, bei dem jemand einem Kind eine Münze hinter dem Ohr herbeizaubert, ist vermutlich so alt, wie die Menschheit selbst. Letztlich aber eben deshalb, weil er einfach ist und seit Ewigkeiten beidseitig die Menschen begeistert. Zuerst ist man dabei wohl derjenige, der staunend die Münze begutachtet, während er sich fragt, woher die nun auf einmal kommt. Irgendwann wird man dann zu der Person, die die Münze herbeizaubert.

Die beiden Personen haben gemeinsam, dass sie sich in diesem Moment für die Magie begeistern können. Ich denke, der Zauber entsteht im wahrsten Sinne des Wortes daraus, dass man sich der Illusion hingibt. Im Grunde weiß man ja, dass die Münze nicht übers Trommelfell in die Freiheit gefunden hat, sondern irgendwie zwischen den Fingern des Zauberers versteckt war. Aber für einen Moment ist der Gedanke doch viel schöner, wenn es einfach Zauberei ist und man Zeuge von etwas Besonderem ist.

Hokus Pokus Fidibus

Mittlerweile bietet das Internet tonnenweise Zaubertricks an. Ein wenig Recherche reicht letztlich, um auf der nächsten Firmenfeier das innere Kind in den Kollegen wieder hervor zu zaubern. Ich gebe zu, dass das vermutlich nichts für jeden ist. Denn es braucht auch ein wenig Show dafür. Aber ich darf versichern, es belebt Gespräche.

Die meisten Illusionen sind im Grunde sehr simple. Entweder gibt es die eben angesprochene Show oder einen gewissen Spannungsbogen. Ich finde es am schönsten, wenn es eine kleine Geschichte dazu gibt. Zum Beispiel von damals… als dir dieser mysteriöse Fremde auf dem Jahrmarkt diese Zauberkarten geschenkt hat. Es ist im Grunde völlig egal, wie plausibel die Geschichte ist. Hauptsache du hast ein wenig Atmosphäre. Der folgende Kartentrick wird allein Dank deiner Einleitung begeistern. Du wirst feststellen, dass Leute sich sehr gern direkt darauf einlassen und gar keine Perfektion brauchen, sehr wohl aber jemanden, der die Neugier weckt.

Eine Alternative zum Geschichtenerzähler ist der schweigsame Künstler. Es hat seinen Grund, warum prominente Zauberkünstler eher still sind. Wenn du einen Trick ankündigst und dann einfach den Mund hältst, dazu dann hier und dort ein bisschen stilvoll mit den Armen wedelst, reicht das schon, um beim Publikum ein spannendes Momentum zu erzeugen. Altbekannte Zauberformeln kann man natürlich trotzdem mit einfließen lassen. Hokus Pokus und Simsalabim sind genau so bekannt und beliebt wie Abrakadabra. Bei diesen Wörtern stehen die Chancen sogar ganz gut, dass dein Publikum mitspricht.

Wenn der Vorhang fällt

Am Ende des Tages ist ein bisschen Magie für Jung und Alt eine willkommene Abwechslung. Für eine Weile kann man den Alltag hinter sich lassen und in eine andere Welt eintauchen. Es ist ein kurzweiliger Spaß, der nicht mal etwas Kosten muss und ich kann jedem nur empfehlen, dass mal für sich auszuprobieren.

Falls dir ein passender Anlass fehlt, habe ich noch einen kleinen Tipp für dich. Da das Internet wirklich voll mit kleinen Taschenspielertricks oder eben auch waschechter Magie ist, kann man problemlos 24 Tricks einstudieren. Meine Frau und ich hatten auch Dank eines passenden Adventkalenders mal einen Dezember wo unsere Familie täglich ein Video von einer kleinen Zaubershow von uns bekommen hat.

Wir hatten Alles: Abnehmbare Finger, unzerstörbare Ringe (die wir natürlich spielend trennen konnten), Kartentricks oder sogar schwebende Gegenstände. Es war großartig und ein Riesenspaß. Dank dem Umstand, dass wir es als Video verschickt hatte, gab es auch immer die schöne Sicherheit, dass man den Trick auch wiederholen könnte, wenn es doch mal gar nicht funktionieren wollte.

Falls dir die Idee gefällt und du dieses Jahr unter die Zauberkünstler gehst, hätte ich übrigens auch gern ein Video. Lass mich sonst gern mal in den Kommentaren wissen, ob du auch schon mal Zauberei gesehen hast, die dich sprachlos zurückgelassen hat.

Die Welt ist gut, weil es Zaubertricks gibt.

Wir lesen uns beim nächsten Mal.

KI BIlder, die nicht hier sein sollten:

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