Heute ist ein Tag, an dem ich sehr müde bin. Es gab viel zu tun und wenig Zeit. Im Ergebnis habe ich zwar einiges geschafft – bin aber eben auch recht geschafft. Manchmal neige ich sogar dazu zu vergessen, dass ich mir eine Pause nehmen sollte. Umso schöner ist es dann, wenn ich sie mir nehme. Und quasi als Erinnerungsstütze gibt es nun auch noch diesen Beitrag. Auf geht’s.
Erholung
Ich bin in einem Alter, wo ich es eigentlich besser wissen sollte. Die Energie des eigenen Körpers ist endlich. Als Teenager oder auch junger Erwachsener mag man das hier und da vergessen. Da ballert man einfach mal wochenlang durchs Leben, als wäre es nichts. Ich bin 41 und mein „ballern“ will wohldosiert werden. Dabei ist die Frage gar nicht, was mein Körper hergibt. Denn wenn ich nicht aufpasse, kann ich mich immer noch sehr lang belasten. Allerdings werden dann die Phasen intensiver, in denen sich mein Körper rächt.
Beim Sport kann ich zum Beispiel sehr schnell in das Muster verfallen, dass ich jeden Tag trainieren gehe. Jeden Tag Krafttraining und am besten noch aufs Laufband. Das mache ich dann für 1-2 Wochen. Danach sagt mein Körper sehr deutlich: „Wenn du keine Pause einplanst, dann mache ich das jetzt.“ und das tut er dann auch. Wenn ich aber vernünftig herangehe und meinem Körper eben jene Regenerationszeit einräume, ist die Welt in Ordnung und ich kann letztlich beliebig oft trainieren gehen.
Aber auch abseits vom Sport bei „Denkaufgaben“ gibt es dieses Thema. Wenn mich ein Thema packt, kann ich mühelos einen Tag darauf herumdenken oder mit Gedanken dazu arbeiten. Mein Gehirn und ich pflegen dann so einen Modus, bei dem wir weder Essen oder Trinken oder sonsteine Ablenkung zu unserem Fokus tolerieren.
Das mag hier und da zwar für eine Sache produktiv sein. Doch spätestens am Abend meldet sich dann wieder mein Körper und lässt mich wissen, dass meine Ressourcen für Denkaufgaben heute erschöpft sind und wir daher sowohl vom Energielevel, als auch dem Tatendrang allgemein nur noch auf Sparflamme laufen. Ich bin dann so richtig schön platt. Je nachdem, wie intensiv die Arbeit war, hält dieser Zustand dann auch durchaus mal eine Weile an. Du ahnst es bereits, ein paar Pausen hier und da hätten geholfen und ich wäre vielleicht abends auch müde, aber am nächsten Tag sehr sicher wieder fit.
Bonusenergie
Und tatsächlich ist das ein Punkt, der mich dann immer wieder selbst sogar ein wenig überrascht. Denn manchmal mache ich sogar bewusst keine Pause, weil ich mir einrede, dass die 10-20 Minuten doch nur verlorene Zeit sind. Ich weiß sogar, dass das Quatsch ist. Denn immer wenn ich Pause mache, erlebe ich eine ganz andere Realität.
Nämlich die Realität, dass mir eine Pause neben der Erholung auch noch eine Art zweite Luft gibt. Manchmal reichen 10 Minuten Abstand von einem Thema und die Kreativität lädt sich wieder ein bisschen auf. Es ist wie ein Wunder, wenn man einmal durchpustet, vielleicht sogar kurz Abstand zu seiner Arbeit nimmt und einfach mal durchatmet. Mit mal sprudeln neue Ideen und Perspektiven aus einem. Als ob der Kopf sagt „Danke für Pause, als Belohnung hast du hier ein paar neue Sachen zum spielen.“

Unterm Strich führt es dann dazu, dass ich zwar erstmal ein paar Minuten Zeit durch die Pause verloren habe. Im Gegenzug gewinne ich manchmal aber Stunden an Produktivität. Ich glaube, dass man dafür keine Mathematik-Genie sein muss, um zu wissen, dass das eine gute Sache ist.
Abseits aller Effizienz hat so eine Pause natürlich auch den ganz stumpfen Aspekt, dass man sie nicht mal allein verbringen muss. Auf Arbeit ist das also die Gelegenheit, zusammen mit anderen Menschen Energie zu tanken. Aus dem Erfahrungswert ist so ein bisschen soziale Interaktion zwischen harter Arbeit besonders wertvoll. Man verbindet sich viel besser und ich denke, Menschen, die hart zusammenarbeiten und dann gute Pausen miteinander verleben, werden auf kurz oder lang auch abseits der Arbeit mal eine gute Zeit zusammen finden.
Pausenende
So sehr ich auch um die Vorteile weiß, die mir eine gute Pause bringt, so oft ignoriere ich den Bedarf trotzdem. Doch gerade dieser Blog bringt mir dann gern mal die nötige Auszeit. Vermutlich liest du hier und da raus, dass ich die Texte nicht wissenschaftliche aufbereite oder journalistisch verfeinere. Das Schreiben solcher Texte passiert gern mal im Entspannungsmodus und ist damit meine persönliche Auszeit vom Stress des Tages.
Und wenn die Augen am Ende des Tippens doch langsam schwer werden, dann bleibt nach so einem Text auch jedes mal das gute Gefühl, dass ich etwas geschafft habe und die Pause mehr als verdient ist. Selbst wenn ich es bis dahin nicht war, bin ich spätestens dann zufrieden. Ich würde mich sogar dazu hinreißen lassen zu sagen, dass eine Pause eigentlich immer das Potential hat, die Stimmung deutlich zu verbessern.
Also, ich weiß nicht was du jetzt machst. Aber ich würde vorschlagen: Hast du Lust auf eine Pause?
Die Welt ist schön, weil es Pausen gibt.
Wir lesen uns beim nächsten Mal.
KI BIlder, die nicht hier sein sollten








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