Eine Katze auf einer Decke in einem gemütlichem Wohnzimmer (KI generiertes Bild)

Das Glück der Erde mag auf dem Rücken der Pferde liegen. Ich habe eine Katze auf dem Schoß und darf berichten, dass das mindestens genau so gut ist. Vielleicht sogar noch besser.

Wohnen mit einer Gottheit

Lasst uns ehrlich sein. Wer von uns hat in seinem Zuhause schon Platz für ein Pferd? Selbst, wenn wir mal annehmen, dass in der Kammer neben der Waschmaschine und zwischen den Werkzeugkästen noch Platz für Strohballen und Reitzeug ist – willst du dort wirklich ein Pferd parken?

Eine Katze dagegen ist nicht nur in der Größe ein ganz anderes Kaliber. Katzen brauchen nicht viel zum glücklich sein. Idealerweise haben sie ein paar Schlafplätze, immer frisches Wasser, gutes Futter und eine Person, die sie liebevoll als neue Gottheit anerkennt und entsprechend bedient. Auf wie vielen Zimmern sich diese neue Beziehung verteilt, ist da beinahe egal.

Das Schöne dabei ist: Dass die Einrichtung für und mit einer Katze sich ganz harmonisch in die Wohnung integrieren lässt. Für dich ist dein Wohnzimmer vielleicht die Ansammlung von Couch, Vitrine und Sideboard. Für deine Katze ist es ein Abenteuerspielplatz, Parkourkurs und Schlafplatz in einem.

Du wirst von ganz allein merken, wie instinktiv und letztlich einfach es von der Hand geht, dass man manche Kabel vielleicht lieber nicht rumbaumeln lässt oder wie dekorativ so manch ein Möbelstück verhindert, dass deine Katze irgendwo reinkrabbelt, wo du sie vielleicht doch nicht haben möchtest.

Zuneigung als Währung

Manche Menschen finden Katzen irgendwo. Andere entscheiden sich für Züchter und mein persönlicher Favorit ist, wenn eine Katze aus einem Tierheim oder Tierschutz gerettet wird. Als Mensch mag man annehmen, dass wir selbst diese Aktion starten und damit auch im Recht sind, frei wählen zu dürfen. Jeder Katzenbesitzer wird allerdings auch das Phänomen kennen, dass am Ende die Katze dich aussucht und nicht andersrum.

Man könnte also sagen, dass die Katze die Beziehung beginnt, indem sie dir erstmal einen Zuneigungs-Vorschuss einräumt. Ab hier liegt es jetzt an dir, zu zeigen, dass dir die Beziehung auch wirklich ernst ist. Das Vorgehen, um das Herz einer Katze zu gewinnen, ist durchaus universell. Es heißt Zuneigung. Im Detail unterscheiden sich die Mittel dann je nach Charakter. Manch eine Katze wird zur Schmusebacke, manch ein Stubentiger möchte viel beschäftigt werden und manch eine Fellnase ist auch einfach glücklich, wenn sie überall dabei sein darf. Was auch immer es ist, es liegt an dir, die beste Form der Zuneigung zu finden.

Dinge, die passieren

Es gibt auch einfach Dinge, die man nicht steuern kann und die einfach passieren. Mein Kater Yoshi hat als Babykater scheinbar die Idee gehabt, dass wir Geräusche machen – also macht er auch Geräusche. Nun miauen wir quasi gar nicht – was wohl der Grund ist, dass er es auch nicht tut. Trotzdem ist er insgesamt sehr kommunikativ. Wir führen sogar Gespräche. Zugegeben, sie handeln meistens über Futter oder über Streicheln – aber immerhin. Bei einem Menschen mit dieser Eigenschaft würden wir sagen, dass er ein guter Zuhörer ist. Wenn wir einfach immer und überall unser Herz ausschütten können oder auch mal über etwas Belangloses reden können, fühlen wir uns geborgen und gut aufgehoben. Yoshi ist auf jeden Fall ein guter Gesprächspartner.

Und dann ist da noch Teddy bei uns zu Hause. Teddy hat die Eleganz einer Bratpfanne und auch etwa genau soviel Gehirn. Eigentlich reicht dieser Einstieg schon, um zu verstehen, dass er besonders toll ist, oder? Teddy hat sich zur Lebensaufgabe gemacht, uns vor Vögeln zu warnen. Kaum ein Tag vergeht, wo er nicht auf dem Balkon oder vor einem Fenster sitzt und die Spatzen und Krähen der Großstadt wegmeckert. Der Erfolg gibt ihm Recht. Wir hatten in über 10 Jahren in unserer Wohnung noch keinen einzigen Vogel in unseren vier Wänden.

Katzen veredeln den Alltag… meistens

Zur Wahrheit gehört auch, dass es egal ist, wie viel Mühe du dir gibst. Es wird mal einen Tag oder gar eine Phase geben, in der du eher wenig Dankbarkeit darüber verspürst, dass selbst in vakuumverpackten Sachen Katzenhaare zu finden sind. „Katzenstreu in die Wohnung schleppen“ wird sehr sicher auch nicht als Hobby in deinen Lebenslauf wandern. Und wirklich jeder Katzenbesitzer kennt die 3-5 panischen Sekunden, in denen man von irgendwo aus der Wohnung ein „Ugh Ugh Uuuugh…“ hört, losrennt und einfach hofft, dass die Katze an einer Stelle steht, die man gut reinigen kann. Kleiner Spoiler: Sie steht auf dem Bett oder in einer Ecke, die man selbst mit der Flexibilität eines gummiartigen Yogameisters nicht erreichen würde.

Ja, eine Katze macht Arbeit. Aber weißt du, während ich das schreibe, liegt einer meiner Kater neben mir, schnarcht friedlich vor sich hin und schaut nur ab und zu mal rüber, ob es mir genau so gut geht, wie ihm. Er fühlt sich sicher, ich fühle mich gut. Der andere wird sich nachher wieder auf meine Hand legen und mich wissen lassen, dass all die Sorgen dieser Welt für einen Moment egal sein können. Es ist ein schönes Gefühl.

Falls es diese Frage überhaupt gab, konnte ich hoffentlich beantworten, warum Katzen ein großes Glück sind.

Die Welt ist schön, weil es Katzen gibt!

Wir lesen uns beim nächsten mal wieder.

2 Antworten zu „Katzen”.

  1. Ja, da sprichst du glaube ich jedem Katzenbesitzer aus der Seele. Das man ständig hin und hergerissen ist zwischen „Wie süß die kleine Fellnase doch ist“ und „Liege ich im Bett gerade auf Katzenstreu“? Aber denkt immer daran: Es ist wie in einer guten Ehe, schließlich habt ihr damals eure Katze mit Sicherheit auch über eure Türschwelle getragen: Happy Cat, happy life. 🙂

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  2. Avatar von markas8b16995338
    markas8b16995338

    „Ugh Ugh Uuuugh…“ wer kennt es nicht. 🙂

    (In diesem Moment sitzt meine Katze mit dem Rücken zu mir und beobachtet mich über den Spiegel.)

    Gefällt 1 Person

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