Beschauliche Fantasywelt (KI generietes Bild)

Der Herr der Ringe

Ja, ich bin glücklich, dass es den Herrn der Ringe gibt. Als Hörspiel, Film und natürlich als Buch. Ich glaube, an dieser Stelle könnte ich schon mit dem Blog aufhören. Vermutlich kennst du den Herrn der Ringe auch und brauchst die Erklärung gar nicht. Aber hey, die Filme ziehen sich insgesamt über 9 Stunden und wenn Länge für die Filme gut ist, ist sie es auch für meinen Blog.

Die Welt ist im Wandel

Ehrlich gesagt konnte ich früher gar nicht so viel mit dem Herrn der Ringe anfangen. Zu groß war der Hype. Überall wurden die Filme in den Himmel gelobt und ich dachte nur bei mir „Pff, wieder so ein Quatsch, den in ein paar Wochen niemand mehr kennt.“ Fantasy war zu der Zeit auch noch nicht mein favorisiertes Genre und so durfte Frodo seine Frododinge machen… mich interessierte das herzlich wenig.

Es begann in mir zu arbeiten, als eine Freundin von mir anfing elbisch zu lernen. Ihr wisst schon, die Sprache, die Tolkien extra für den Herrn der Ringe erdacht hat. Bis dahin hielt ich besagte Freundin nicht für verrückt. Für gewöhnlich habe ich bei Geschmacksfragen sogar ein gewisses Grundvertrauen in meinen Freundeskreis. Sollte an dem Film also doch etwas dran sein?

Es kam dann, wie es kommen musste: Ich wurde krank. Nichts ernstes, aber es reichte aus, um mal eine Weile ans Bett gefesselt zu sein. Und was macht man, wenn man krank im Bett liegt? Richtig, man schaut Filme. Zugegeben: Bei einer amtlichen Männergrippe besteht das Pflichtprogramm im Fernsehen eigentlich aus Trickfilmen. Aber ich war jung und noch cool und die Neugier auf den Herrn der Ringe war dann doch mittlerweile groß genug.

Du – kannst nicht – vorbei!

Wenn der Film startet, ist er erstmal kein Klassiker. Man hat am Anfang einen Zauberer und tanzende Minimenschen namens Hobbits, mit haarigen Füßen. Als Bewohner Berlins darf ich sagen, sind wir mit dieser Szenerie bis hierhin nicht sonderlich weit entfernt von so manch einer Straßenbahnstation am Wochenende.. Zugegeben – im Vergleich zu Berlin sind die Protagonisten im Film durch die Bank weg charismatisch. Und eben weil sie das sind, möchte man dann doch wissen, was Frodo mit dem Ring anstellen wird.

Der Charme des Filmes etablierte sich schleichend bei mir. Viele der Fantasy-Elemente kommen wohldosiert und zumindest für mich wirkte das alles an keiner Stelle zu kitschig oder zu gewollt. Das mag auch daran liegen, weil der Film so viel Liebe für Details hat. Zum Beispiel der Umstand, dass die Orks nicht irgendwelche computergenerieten Gestalten sind, sondern man selbst bei denen sieht, dass jemand drauf geachtet hat, dass sie für ihre paar Szenen harmonisch ins Gesamtbild passen.

Und natürlich hat der Film offensichtlich sehr ikonische Momente. Gandalf, der auf der Steinbrücke steht und den Dämon im Kampf entgegenschreit, dass er nicht vorbeikommt, ist wohl eine Szene, die bis heute den meisten Menschen lebhaft in Erinnerung geblieben ist. Selbst wenn man den Film schon mehrfach gesehen hat, gibt es ein paar Stellen, bei denen man sehr aufmerksam vor dem Fernseher sitzt und jedes mal aufs neue mitfiebert.

Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden

Die Inschrift des einen Ringes „…ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.“ ist unfreiwillig wohl auch eine schöne Metapher für all jene, die damals ins Kino gingen und seitdem immer und immer wieder (so wie ich) den Herrn der Ringe schauen. Man sah den Film und wusste, dass das nicht die letzten Begegnung mit dem Herrn der Ringe sein wird.

Bei mir löste der Kinobesuch auch aus, dass ich mich als junger- und wenig buchbegeisterter Kerl hinsetzte und alle drei Teile tatsächlich durchgelesen habe. Meine Deutschlehrer konnten mich nicht mal dazu nötigen den Faust durchzulesen. Gollum und Aragorn hingegen vermochten es, mich tagelang an ein Buch zu fesseln.

Die Geschichte ist zeitlos und kann so vielschichtig wahrgenommen werden. Sei es die Geschichte der bestehenden Freundschaft zwischen den Hobbits oder auch eine meiner Lieblings-Geschichtsstränge: Die entstehende Freundschaft zwischen dem Zwerg Gimli und den Waldelb Legolas. Der Herr der Ringe kann aber auch als Spiegel für die Gesellschaft genutzt werden und dann aufzeigen, wie das Streben nach Macht Konflikte erzeugt. Ein bisschen Liebesgeschichte ist natürlich auch enthalten und am Ende muss man sich nicht mal entscheiden. Alles läuft Hand in Hand und je nachdem, wie die eigene Stimmung ist, pickt man sich einfach das passende für sich heraus.

Dank dieser Qualität lief der Film allein in diesem Jahr bereits ein paar mal bei uns Zuhause über den Bildschirm. Mittlerweile können meine Frau und ich diverse Stellen auswendig und sprechen sie dann gern auch mal mit. Mein persönliches Highlight dabei ist, wenn meine Frau in der eigentlich sehr traurigen Szene der Beisetzung völlig schief mitsingt: „Beeeeeaaallloooooo….“ und wir dann beide lachend auf der Couch sitzen. Ich werde diese Szene vermutlich nie wieder sehen können und ernst dabei bleiben.

Und so kann ich mich mittlerweile auch darauf verlassen, dass die Stimmung nach dem Schauen vom Herrn der Ringe eigentlich auch immer noch mal ein bisschen besser ist, als davor.

Hast du auch so einen Film, den du immer und immer wieder schaust? Oder hast du eine Lieblingsszene in einem Film, die nur deshalb gut ist, weil du sie mit besonderen Menschen verbindest? Lass es mich gern mal in den Kommentaren wissen.

Die Welt ist schön, weil es den Herrn der Ringe gibt!

Wir lesen uns beim nächsten mal wieder.

Eine Antwort zu „Der Herr der Ringe”.

  1. Avatar von markas8b16995338
    markas8b16995338

    Beim Herr der Ringe gehe ich völlig mit. Nur eine Trilogie kann meinen Hype noch überbieten: „Zurück in die Zukunft“. 🙂 Ich glaube, dass sind die einzigen Filme, bei denen ich auch nach x-maligen Gucken noch Details und Handlungen finde, die ineinandergreifen. Total zu empfehlen.Aber was ich eigentlich sagen will: danke für meine morgendlichen 5 Minuten Happiness.

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