Ich gebe zu, dass der Blog manchmal keine Hochglanzthemen mitbringt. Mein heutiger Moment der Freude gilt der Dusche und ich frage mich bereits in der zweiten Zeile, ob ich noch unspektakulärer werden könnte. Aber lass uns ehrlich sein, eine Dusche ist nützlich und immer wieder was Schönes und mit Blick auf die Welt, eigentlich auch keine Selbstverständlichkeit. Lass uns zusammen rausfinden, wo die Dusche noch alles unseren Alltag verbessert.
Die kalte Dusche
Auch wenn die sprichwörtliche kalte Dusche im Sprachgebrauch eher etwas Negatives beschreibt, ist es im praktischen Alltag etwas, was mir ziemlich gut tut. So eine kalte Dusche macht wach, erfrischt und ich weiß nicht, ob es stimmt, aber der Volksmund sagt, dass es abhärtet. Zugegeben, es braucht ein paar Anläufe, bis man wirklich mal kalt duscht, weil es speziell die ersten Male doch wirklich sehr kalt anmutet. Ich würde auch zugestehen, dass es eher nichts für Personen ist, die mit Vorliebe stundenlang duschen. Die genannten Vorteile stellen sich jedoch sehr schnell ein und ab und zu tut es dann einfach richtig gut.

Abgesehen vom körperlichen Effekt, steigert es auch unweigerlich den eigenen Coolness-Faktor, wenn man beiläufig erwähnt, dass man kalt duschen war. Denn so negativ die kalte Dusche im sprichwörtlichen Bereich ist – als Warmduscher bezeichnet zu werden, ist sogar noch negativer.
Gewöhnlicher Luxus
Lass uns doch kurz auch noch mal in den Gedanken abbiegen, wie schön es ist, eine Dusche zu haben. Um das zu verdeutlichen, nehmen wir vielleicht den Ansatz der Aversions-Therapie. Stelle dir vor, es ist ein heißer sommerlicher Tag und du musst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Na, eine Dusche ist was Tolles, meinst du nicht auch?
Aber auch abseits vom Ekel in Bussen und Bahnen. Es gibt genug Flecken auf der Erde, in denen eine Dusche keine Selbstverständlichkeit ist. Schon allein deshalb, weil fließendes Wasser leider nicht überall selbstverständlich ist. Ich finde es leicht zu verstehen, dass man sich an manche Standards gewöhnt. Speziell dann, wenn man sie Zeit seines Lebens hat. Die meisten von uns dürften mehrheitlich so gelebt haben, dass ein Badezimmer verfügbar war und natürlich ist eine Dusche dann auch etwas völlig Normales. Schaut man sich die Welt so im Ganzen an, kann man ohne viele Emotionen feststellen, dass wir schon viel Glück mit dem endlosen Nass aus der Wand haben.
Die kleine Freude
Jetzt soll sich dieser Blog seinen Blick aber gar nicht auf die Geschehnisse der ganzen Welt richten. Es reicht hier auch mein kleiner Mikrokosmos. Und in diesem lässt sich berichten, dass ich zurzeit zu dick bin. Mich trennen auf jeden Fall ein paar Kilo vom Wohlfühlgewicht und mit dem Sommer vor der Tür, mache ich das, was man eben macht – Sport.
Alle zwei oder drei Tage laufe ich meine 5-6km auf dem Laufband, hebe Gewichte und frage mich insgeheim, warum ich mir das alles antue. Zumal ich am Ende des Trainings dastehe und mein Shirt auswringen könnte. Klatschnass und als menschgewordenes Gegenteil von Ästhetik, packe ich meine Sachen in die Tasche und überlege mir auf dem Heimweg, ob ich alles auswasche oder doch lieber die Tasche samt Inhalt zum Wohle der Menschheit irgendwo verbrenne.
Der zweite Gedanke ist, dass der Sport sicherlich mittel- oder langfristig gut für mich ist. Vielleicht fühlen sich die Muskeln sogar schon direkt nach dem Sport insgesamt besser an. Aber dieses klebrige, schwitzige Nasse am ganzen Körper, was absehbar müffeln wird… nein, damit kann man sich nicht wohlfühlen.
Es ist dieser Moment, wo die Dusche der schönste Ort auf Erden ist. Ich dreh den Hahn auf, sehe die ersten Wassertropfen auf mich zufliegen und keinen Wimpernschlag später, hat das Wasser bereits alles störende von mir abgespült. Sicher, ich bin dann immer noch klatschnass aber jetzt ist es nicht mehr eklig, jetzt ist es vitalisierend und ein sehr erhabenes Gefühl.
Das dunkle Geheimnis
Ich habe überlegt, ob ich diesen Absatz auch noch schreiben soll. Es ist so ein Klischee und ich weiß nicht, ob nur ich es erfülle. Egal – hast du schon mal in der Dusche gesungen? Ja, es ist kitschig, ja, es klingt mitunter furchtbar, aber der Duschkopf ist so ein tolles Mikrofon und der optische Unterschied zwischen Duschvorhang und tanzendem Publikum ist mit Wasser in den Augen kaum spürbar.
Natürlich muss man es fühlen und nicht jeder Tag ist ein „Ich singe in der Dusche“-Tag. Ich glaube aber, wir kämen dem Frieden auf der Erde um ein gutes Stück näher, wenn mehr Menschen öfter mal unter der Dusche singen würden. Selbstredend ist das nur meine Theorie, aber du musst zugegeben, es fühlt sich erstmal nicht falsch an.
Für den Expertenstatus beim Singen in der Dusche kannst du übrigens auch mal versuchen, mit dem Wasser eine Art Show einzubauen. Vielleicht hilft ein gekonnter Schwung des Wasserstrahls dabei, die Dramatik deiner Perfomance zu erhöhen. Alternativ kann man bei vielen Duschköpfen auch einen Sprühregen einstellen und dann episch durch eine kleine neblige Wolke gestikulieren. Egal was am Ende dabei rauskommt, deine Show wird auf jeden Fall die Stimmung anheben – wenn vielleicht auch nur bei dir.
Und wenn wir schon bei diesem Thema sind – was ist dein Lieblingssong in der Dusche? Ich kann Song 2 von Blur sehr empfehlen aber lass mich gern auch mal wissen, welchen Song du Dank deiner Dusche perfektioniert hast.
Die Welt ist schön, weil es Duschen gibt.
Wir lesen uns beim nächsten Mal wieder.






Hinterlasse eine Antwort zu sugalini Antwort abbrechen